Prinzipien Sexualpädagogik


2. Ziele der Sexualpädagogik

Eine ganzheitliche Sexualpädagogik strebt folgende Ziele an:

  • Sie begleitet junge Menschen bei der Aufgabe, die eigene sexuelle Entwicklung in die gesamte Persönlichkeitsentwicklung zu integrieren und sich selbst anzunehmen.
  • Sie hilft jungen Menschen, zur eigenen persönlichen Identität als Mann oder als Frau zu finden und sich der eigenen Würde bewusst zu werden. Dazu gehört, eine positive Einstellung zum anderen Geschlecht zu finden und dessen ergänzende Aspekte kennen und schätzen zu lernen.
  • Sie vermittelt Wissen über die sexuelle Entwicklung und das Gestalten von Beziehungen, damit junge Menschen zu verantworteten Entscheidungen im sexuellen Bereich kommen können. Dadurch hilft sie auch, das Zerbrechen von Beziehungen und Scheidungen zu vermeiden.
  • Sie befähigt, sich über Geschlechtlichkeit, Gefühle und Beziehungen zu verständigen und entwickelt eine dafür notwendige, ebenso sachgemäße wie achtsame Sprache.
  • Sie gibt jungen Menschen eine ganzheitliche Orientierung für Freundschaft, Liebe, Fruchtbarkeit und hilft ihnen, die Gesetzmäßigkeiten von Liebe und Sexualität zu erkennen (Polarität der Geschlechter, Unbedingtheit der Liebe, treue und dauerhafte Beziehung als Schutzraum für gegenseitige Hingabe, Wunsch nach Kindern).
  • Sie hilft, eine natürliche, lebensfrohe und verantwortungsbewusste Einstellung zu Sexualität zu entwickeln; dazu gehört auch die Fähigkeit, Lust zu empfinden und durch Selbstbeherrschung Lust zu sublimieren.
  •  Sie hilft, Teenagerschwangerschaften und Abtreibungen zu vermeiden und führt zur Wertschätzung jedes Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod.
  • Sie hilft, Geschlechtskrankheiten zu vermeiden.
  • Sie sensibilisiert für Grenzverletzungen und wirkt sexualisierter Gewalt und Pornografie entgegen.
  • Sie fördert die Auseinandersetzung mit verschiedenen Wertorientierungen in einer Zeit, in der gerade junge Menschen zunehmend unter einen Orientierungs- und Verhaltensdruck im Bereich der Sexualität gebracht werden. So befähigt sie auch zur Toleranz Menschen gegenüber, die eine andere sexuelle Orientierung haben.
  •  In der Verwirklichung dieser Ziele hilft sie den jungen Menschen, Sexualität in ihren vielerlei Kontexten zu verstehen. Das ermöglicht ihnen, in diesem Bereich so zu handeln, dass es für ihre Gesamtpersönlichkeit förderlich ist.

Eine solche ganzheitliche Sexualpädagogik ist von hohem gesellschaftlichem Interesse. Denn neben der positiven Persönlichkeitsförderung der Einzelnen hilft sie nicht nur bei der Heranbildung einer jungen Generation, die den Generationenvertrag einlösen kann, sondern fördert allgemein ein gesundheitliches Verhalten und die Familien- und Kinderfreundlichkeit der Gesellschaft.